Aufarbeitung der Heimerziehung
Hinweis zur Information für Ehemalige Anlass Die Eingabe des Vereins ehemaliger Heimkinder an den Präsidenten des Deutschen Bundestages im Februar 2006 war Anlass für den Petitionsausschuss, sich intensiv mit der Situation der westdeutschen Heimerziehung in den Jahren 1945 bis 1975 zu befassen Die Betroffenen berichten von Demütigungen und Zwangsarbeit, schwerer körperlicher Misshandlung, Strafe als einziges Erziehungsmittel und sexuellem Missbrauch. Seriöse Schätzungen gehen davon aus, dass heute ca. 500.000 bis 800.000 Menschen leben, die in den Jahren zwischen 1950 und 1970 in Einrichtungen der Heimerziehung und Fürsorgeerziehung untergebracht waren. Der Petitionsausschuss des Bundestages gab am 26.11.2008 eine Stellungnahme ab, die schließlich zur Einrichtung eines Runden Tisches Heimerziehung und einer Anlaufstelle auf Bundesebene führte, um die aufgeworfenen Fragen nach Anerkennung, Entschädigung für erlittenes Unrecht, Demütigungen usw. durch öffentliche Erziehung konstruktiv zu bearbeiten. Weitere Informationen dazu unter: www.rundertisch-heimerziehung.de Projekt des Stadtjugendamtes München: Aufarbeitung der Heimerziehung 1950 – 1975 der städtischen Heime und des Jugendamtes in München So ist heute auch das Stadtjugendamt München und die Träger der Heimeinrichtungen gefordert, sich seiner Vergangenheit kritisch zu stellen und Aufarbeitung zu leisten. Ziel dieser Aufarbeitung ist es einerseits, die Spuren schwarzer Pädagogik und Menschenrechtsverletzungen aufzudecken, aber auch ein differenziertes Bild der Heimerziehung nachzuvollziehen, um so den Betroffenen gerecht zu werden, aber auch Signale für die Gegenwart und Zukunft der Heimerziehung zu setzen.